Bildung im Zeichen des digitalen Wandels

Bildungskonferenz 2018 informiert über Chancen und Risiken der Digitalisierung

 

Meppen. Durch die Digitalisierung verändert sich unsere Lebenswelt rasant. Das stellt auch die Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtungen der Erwachsenenbildung vor große Herausforderungen. Die Bildungsregion Emsland lud daher Akteure aus Kita, Schule, Erwachsenenbildung, Verwaltung und Politik zur Bildungskonferenz 2018 zum Thema „Bildung im Zeichen des digitalen Wandels“ nach Meppen ins Windthorst-Gymnasium ein. Impulsvorträge und Workshops boten die Möglichkeit, sich mit den Instrumenten der Digitalisierung auseinanderzusetzen.

 

„In der Schule hat die Digitalisierung inzwischen einen gewaltigen Entwicklungssprung gemacht und in der Erwachsenenbildung wird zunehmend auf ortsunabhängige Formate wie E-Learning oder Blended Learning zurückgegriffen. Von den Kindertagesstätten, zu den Schulen bis zu den Stätten der Erwachsenenbildung und der Wirtschaft müssen wir uns den Aufgaben stellen, die durch diese veränderte Situation entstanden ist.“, betonte Landrat Reinhard Winter bei der Eröffnung der Bildungskonferenz.

 

Zahlreiche Referenten gestalteten die Bildungskonferenz. Unter ihnen auch Georg Milzner, Psychotherapeut und Autor. Er referierte zu dem Thema „Aufwachsen in der digitalen Welt: Chancen und Risiken“. In seinem Vortrag wies er daraufhin, dass die Aufmerksamkeitsspanne bei Schülerinnen und Schülern dabei sei, sich zu verändern. „Eine Unterrichtsstunde dauert 45 Minuten, dabei hat ein 6-jähriger Schüler eine Konzentrationsspanne von 15 Minuten, ein 9-jähriger knapp 20 Minuten“, betonte Milzner. Er machte deutlich, dass die Tendenz, sich anders zu bilden, vor allem bei Studierenden zu beobachten sei.

 

Darüber hinaus referierte der Neurobiologe Prof. Dr. Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig. Er ging der Frage nach, wie sich Sprache in Zeiten des digitalen Wandels entwickelt und welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Sprachkompetenz im Gehirn hat.

 

Die Bildungskonferenz des Landkreises Emsland setzt die Idee des „Lebenslangen Lernens“ vor dem Hintergrund einer immer stärker digitalisierten Welt um. Wie Digitalisierung an einer Schule funktionieren kann, erklärte Kaarel Rundu, Schulleiter der Deutschen Schule in Tallinn, Estland den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort. Er leitet seit 2014 das Deutsche Gymnasium in Tallinn – Estland gilt als eines der technologisiertesten Länder der Welt und weist die digitalisierteste Gesellschaft weltweit auf.

 

Am Nachmittag boten Workshops die Möglichkeit, einzelne Angebote zum digitalen Lernen auszuprobieren und zu vertiefen. Dabei bildeten die Fachforen die verschiedenen Lebensstationen in der Bildung ab, von der Kita über die Grundschule und weiterführende Schule bis hin zu Erwachsenenbildung.

 

Landrat Winter betonte während der Veranstaltung die Wichtigkeit der Digitalisierung in der Bildung und sprach die Unterstützung der Bildungsregion Emsland für die anstehenden Maßnahmen aus. „Wir möchten Sie tatkräftig unterstützen, damit Sie Neues kennenlernen, eigene Erfahrungen miteinander teilen können und Sie die Möglichkeit zu einem professionellen Austausch haben“, so der Landrat.